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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 49

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 49 — ein ruhmbegieriger Mann und hatte im Sinne, nicht allein Griechenland zu unterjochen, sondern über ganz Europa die Herrschaft zu gewinnen, bis daß der Himmel selbst die alleinige Grenze des perserreiches wäre. Darum brachte er aus allen Völkern, über die er gebot, ein Kriegsheer Zusammen, so unermeßlich, wie es nie in der Welt gesehen worden war. Die Landmacht zählte, wie man sagt, mehr als anderthalb Millionen tttenfchen, und der Kriegsschiffe waren zwölfhundert. Xdie eine Völkerwanderung erschien der Zug; Xerxes selbst stand an seiner Spitze. 2. Xerjres Überschreitet den Hellespont. Rls das Landheer tn die schmale Meerenge zwischen Asien und Europa gekommen war, bte Hellespont oder Straße der Dardanellen genannt wird, üeß der König zwei Brücken schlagen, um seine Scharen hinüberzuführen, hber ein Sturm erhob sich und zerstörte die Brücken. Da ergrimmte der Gewaltige. Er ließ den Baumeistern die Köpfe abschlagen und das widerspenstige Meer mit Huten peitschen. „Diese Strafe," rief er aus, '«gibt dir dein Herr, du böses Meer, weil du ihn beleidigt hast. Über deinen Rücken wird er ziehen, du magst wollen oder nicht." Bald waren zwei neue Brücken hergestellt, stärker als die ersten, und das ganze Heer bereitete sich zum Übergange. Es war früh am Morgen, Ws eben die Sonne am Himmel prächtig emporstieg. Da goß Xerxes tus goldener Schale ein feierliches Trankopfer ins Meer und betete um $teg für seine Xdaffen. Dann begann der Marsch über die Brücken; er liierte, wie erzählt wird, sieben Tage und sieben Nächte, in einem fort, N> wer das mit ansah, erachtete des Königs Macht für unwiderstehlich. 5. Ceotttöas bei Therinopylü (480). So zog das gewaltige Perserheer gegen Griechenland heran und drang von Horden her in das ^lnd ein. Alles schien verloren. Doch die Griechen verzagten nicht, ^ie meisten Staaten schlossen rasch einen Bund und stellten sich unter Spartas Führung. Beichermoptjlä, einem schmalen Durchgänge, .er Zwischen steilem Felsengebirge und dem Meere ins herz von Griechen* tttb führt, erwartete der spartanische König Leonidas mit dreihundert Spartanern und einigen tausend Bundesgenossen kühnen Mutes 7n Feind. Xerxes kam und verwunderte sich sehr, daß ein so ge-^ge§ Häuflein ihn aufzuhalten gedächte. Er schickte Boten hin mit Befehle, ihm sofort die Xdaffen auszuliefern. „Komm und hole *lel" lautete die Antwort. Und als den Griechen verkündet wurde: >'Die perser sind so zahlreich, daß die Sonne verdunkelt wird, wenn r ihre Pfeile abschießen," erwiderte ein Spartaner ganz ruhig: „Desto eüer, dann werden wir im Schatten kämpfen." ftn&rä, Erzählungen aus der Weltgeschichte. I- 4

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 220

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 220 — Heer, auch eine Kriegsflotte, und begattn bald, an weitere Vergrößerungen zu denken, und zwar in Rfrifca. Hm bequemsten gelegen wäre ihm das nahe Tunis gewesen, das schon halb von Italienern besiedelt war - dort kamen ihm aber die Franzosen zuvor (1881). 3« Erbitterung hierüber trat Italien (1882) dem Bunde zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn (s. 2) bei, hielt sich auch, wenngleich mit Schwankungen, zu diesem Dreibünde bis zu dem Abfall während des Weltkrieges (1915).—Nach Vereitelung der tunesischen Hoffnungen legte Italien seine Hand auf M a \ f a u a am Boten Meer und von dort aus auf einen Teil von Rbessynien. Über das italienische Heer würd? von dem abessqnischen König geschlagen (1896). Immerhin gelang den Italienern ein glimpflicher Friede, der ihnen den größten Teil der „Erythräischen Kolonie (erqthräifch ---- rot, vom Roten Meer) rettete. — Besser, hofften sie, sollte es ihnen gegen die Türkei gelingen-nachdem sie sich mit Frankreich über die Teilung des noch nicht französischen Restes der nordafrikanischen Küste dahin verständigt hatten, daß Frankreich Marokko, Italien das der Türkei gehörende Tripoh5 zufallen sollte, verlangte Italien (1911) ganz plötzlich, mit 24 ständiger Bedenkzeit, von der Türkei die Herrschaft über Tripolitanten und das fand bis zur ägyptischen Grenze, die Lyrenaika. Ris die Türkei diese Zumutung ablehnte, erklärte Italien ihr den Krieg. Da die Türkei nur eine ganz schwache Flotte hatte, so konnten die Italiener in Tripolis ein großes Heer landen. Das kam aber nicht über die Küste hinaus denn in diesem wüstenlande wehrte sich die türkische Besatzung nebst muselmanischen (Eingeborenen aufs mutigste. (Erst nach Rusbruch des Balkankrieges ([. 4.) verzichtete die Türkei in ihrer Hot auf die afrikanischen Provinzen, die sie nicht verteidigen konnte. verdächtig und mit der Treue gegen das verbündete Österreich-Ungarn nicht verembarlich war es, daß die italienische Regierung schon M den siebziger Jahren eine Bewegung in ihrem Lande duldete, die durch feindselige Umtriebe den (Erwerb des noch bei Österreich verbliebenen, „unerlösten" Welschtirols und der (Brenzlande um Triest mit zum Teil italienischer Bevölkerung vorzubereiten suchte. 4. Die Türkei und die Balkanvölker. Die Türkei, früher der Schrecken (Europas, war durch die Willkür Herrschaft ihrer Sultane und Paschas, durch grausame Behandlung der nicht muselmanischen Untertanen zu einem zerrütteten, sich nur noch mühsam erhaltenden, scheinbar kraftlosen Staat geworden. Sie galt als „der alte kranke Utann", der nächstens sterben werde und den die anderen zu beerben

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 222

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 222 — mit den Italienern in den Krieg um Tripolis verwickelt war (f. 3), schlugen, von Rußland ermuntert, Bulgarien, Serbien, Montenegro im Bunde mit Griechenland abermals auf die Türken los. Diese unterlagen völlig und verloren fast ihren ganzen europäischen Besitz; nur das südöstliche Stück von Konstantinopel bis Rdrianopel blieb ihnen. Um die Beute aber einspann sich unter den vier Siegern Streit. Schon standen Bulgaren und Serben gegeneinander in 10affen, da trat Rumänien drohend auf den Plan. Das Ende war wieder eine Verständigung, die keinen zufrieden stellte und daher den Keim zu neuen Kämpfen barg. Rrn schlimmsten ging es den Bulgaren, die an Rumänien ein Stück Küstenland südlich der Dobrudscha abtreten und das erhoff*6 Mazedonien den Serben überlassen mußten. Das eroberte türkisch6 £and im übrigen wurde an Serbien, Bulgarien, Griechenland und Montenegro aufgeteilt, außerdem daraus noch ein neuer Staat, Albanien, geschaffen, weil keiner dem anderen dieses auch von Italien begehrte Küstenland gönnte. Schließlich ward die wiederum von Rußland geschürte Unzufriedenheit Serbiens der letzte Hnlaß zum Rusbruch6 des Weltkrieges. 5. Rußland. Das Reich des Zaren (Kaisers) erstreckte sich von Deutschlands Ostgrenze bis zum Stillen Ozean, von der Ostsee bis zum Kaspischen und Schwarzen Meer, vom nördlichen (Eismeere bis Indien-(Es ist etwa 40 mal größer als Deutschland, hat aber trotzdem kantn dreimal so viel Einwohner, etwa 180 Millionen. Rber in dem an frucht barem Rckerboden, an Wäldern und Erzen überreichen Lande nimmt die Bevölkerung rasch zu, vor dem Kriege um jährlich 3 Millionen-Obendrein wirkt die gewaltige Übermacht an Menschen viel stärker, seitdem die 1891—1904 erbaute sibirische Eisenbahn nebst ihren Anschlußbahnen die schnelle Zusammenziehung ungeheurer Heere erleichtert. Rußland war seit dem Zaren Peter dem Großen (f 1725) von einem beharrlichen und gewaltigen Rusdehnungsbrang, einer unersättlichen Machtgier ergriffen. Besonders strebte es nach Zugang zum Meere, nach guten eisfreien Häfen. Zum Teil darum hat es im Laufe der öeit den Polen Kurland, den Schweden die anderen, im Mittelalter zum Deutschen Reiche gehörenden Ostseeprovinzen und Sinn-land, den Türken die Nordküste des Schwarzen Meeres entrissen; darum wollte es am Bosporus herrschen (f. 4) und am Stillen (Dzean nach Süden vordringen, bis ihm da die Japaner (s. 9) entgegentraten.

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 225

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 225 — westlich an Algerien grenzenden, erzreichen und zum Teil fruchtbaren Sultanat hatten (1880) eine Anzahl Staaten, darunter Deutschland und Frankreich, einen Vertrag geschlossen, der allen gleiche Gerechtsame einräumte. Unbekümmert darum einigte sich (1902) Frankreich mit Italien, daß jenes sich Marokko, dieses Tripolis sollte nehmen dürfen (s. 3), und (1904) mit England, das sich für die Zulassung der Franzosen in Marokko freie Hand in Ägypten ausbedang. Da landete (1905, Quf einer Mittelmeerreise) der deutsche Kaiser in der marokkanischen Stadt Tanger, um aller Idelt zu zeigen, daß Deutschland sich nicht bet= leite schieben lasse. Das hätte leicht zum Krieg führen können. Hb er Frankreich hielt sich noch nicht für stark genug, und Deutschland war friedliebend. Unter Zuziehung anderer Großmächte einigte man sich ^it knapper Not (1906) in einer zehnwöchigen Verhandlung zu Alge= faas (bei Gibraltar). Drei Jahre später schlossen sogar Deutschland Frankreich einen Sondere ertrag, der den Deutschen gestattete, die Eichen (Erzlager in Marokko auszubeuten und ungehindert Handel zu Reiben, den Franzosen aber die Sorge um Ruhe im Lande übertrug, °Qs heißt nötigenfalls die militärische Gewalt. Schon sehr bald (1911) 9ab den Franzosen ein Aufstand der (Eingeborenen den willkommenen "Nlaß, mit Heeresmacht von Casablanca nach Fes einzudringen. Da ^sandte Deutschland warnend das Kanonenboot „Panther" nach ^9<tdir. Wieder war Krieg in Sicht, und diesmal schien England den Franzosen beistehen zu wollen. Aber nochmals blieb der Friede erhalten, r^ch langen Verhandlungen überliefe Deutschland den Franzosen Marokko, wogegen ihm diese den südlich an die deutsche Kolonie ^merun grenzenden Teil von Französisch-Kongo abtraten, an Flächen« ^fang beinahe so groß wie das Königreich Preußen (It. 87, 4). Die Franzosen waren nun nach (England die größte Kolonialmacht, Namentlich beherrschten sie von Tunis bis zum Atlantischen (Dzean das ,J|nen so bequem gelegene nordafrikanische Küstenland. Das sollte %en auch, so dachten die Franzosen, die schwarzen Hilfstruppen gegen eut!chland liefern. Denn unverhohlen, durch den Marokkohandel nur Noch verstärkt, blieb ihr Sinn auf Vergeltung, auf Edieber* e t oberung von€lfaß*£othrtngen gerichtet, ja, wie schon seit Jahrhunderten, auf (Erlangung desganzenltnfeenrheinufers. !& 6 e^ene ®ren3e gegen Deutschland hatten sie seit 1871 durch eine zu bezwingende Reihe großer und kleiner Festungen gesichert, k en^ger ihre belgische Grenze. Durch Belgien hindurch konnten also utlche Heere leichter nach Frankreich hinein als weiter südlich. So Erzählungen aus der Weltgeschichte. Ii. flusg. A. 15

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 14

1918 - Leipzig : Voigtländer
aus Holz und (Eifert zurückgelassen und mit silbernen und goldenen vertauscht, ja daß sie ihre hölzernen Rnker mit Silber und Gold statt mit Blei gefüllt hätten. Freilich verschwanden die Schätze mit der Zeit von der Oberfläche; da aber legten die betriebsamen Phönizier Bergwerke an und holten die kostbaren Ittetalle aus dem Innern der Erde. 4. Die Phönizier umschiffen Rfrtfoa. Rber nicht allein gen Westen fuhren die Handelsschiffe der Phönizier; sie segelten auch durch das Bote Meer nach den reichen Südländern, den Küsten von Afrika und Rrabien, und nach Osten traten sie in Verkehr mit Indien. Ja es wird berichtet, daß phönizische Seeleute einst ganz Afrika umschifft hätten. (Ein König von Ägypten, heißt es, sandte phönizische Männer zu Schiffe aus und gebot ihnen, zurück durch die Säulen des Herkules in das Mittelmeer zu segeln und so nach Ägypten zu kommen. So fuhren die Phönizier aus dem Roten Meere und schifften in das Süd-meer, immer der Küste von Rfrika entlang. Idenn es herbst ward, stiegen sie ans Land und säeten, und wenn sie geerntet hatten, schifften sie wieder fort. Im dritten Jahre kamen sie um die Säulen des Herkules herum und wieder nach Ägypten. So hätte also das kühne Seevolk bereits Meere und Länder besucht, die den (Europäern noch volle zwei Jahrtausende hindurch unbekannt geblieben sind. 5. Karat» anenfjanöel. Ruch der Landhandel der Phönizier war sehr ausgedehnt. (Er wurde durch Karawanen betrieben und erstreckte sich nach Ägypten und den verschiedensten Gegenden Rsiens. So kamen zur See und zu Lande die köstlichsten Erzeugnisse des ganzen Morgenlandes zu ihnen: aus Indien (Elfenbein, (Ebenholz und Edelsteine; aus Rrabien wohlriechende Spezereien, wie sie bei den heidnischen (Dpferfesten auf den Ritären angezündet wurden; aus Ägypten baumwollene und gestickte Zeuge; aus Babylonien allerlei Putzsachen; aus den nördlichen Ländern Pferde, Metalle und andere waren. 6. Kolonien. Um einen so ausgebreiteten Handel zu sichern und zu fördern, waren Niederlassungen in fremden Ländern notwendig. Solche Niederlassungen nennt man Kolonien. Sie wurden meistens an günstig gelegenen Stellen der Meeresküste gegründet und dienten den Schiffern als Ruheplätze auf ihren weiten Zährten, den Kaufleuten zum Einsammeln und zum verkauf ihrer waren. Die Kolonien, welche die Phönizier anlegten, waren sehr zahlreich. Sie ließen sich auf allen wichtigeren Inseln des Mittelmeeres und an den Küsten von Spanien und auf der Nordküste von Rfrika nieder. (Einige der von ihnen gegründeten Kolonien, vor allen Karthago in Nordafrika, erhoben sich zu reichen und mächtigen Handelsstädten.

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 21

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 21 — begab sich Herkules nach der Insel Kreta, wo er als siebente ttrbeit einen wütend gewordenen Stier, der frei umherschweifend titenfchen und Tiere mit seinen furchtbaren Hörnern niederstieß, lebendig Anfing, um ihn dem Lurystheus zu überliefern. — Ähnlich war die achte Rrbeit. Der König eines kriegerischen Volkes, das nördlich von Griechenland wohnte, hatte ein paar Rosse; die erhielten als Sutter nicht Heu und Hafer, wie andere Pferde, sondern alle Fremdlinge, die in des Königs Land kamen, wurden ihnen zum Zraße vorgeworfen. Diese Nahrung mit Menschenfleisch erzeugte bei den Tieren die fürchterlichste lvildheit. Ais Herkules kam, warf er zuerst den grausamen König selbst den Pferden vor,- dann bändigte er diese und führte sie dem Eurystheus zu. Das berühmte Schlachtroß, das später der König Alexander der Große ritt, sollte von diesen Pferden abstammen (s. Nr. 26, 2). 9. Der Kampf mit den Amazonen. Die neunte der Heldentaten des Herkules war sein Zug gegen die Amazonen. Das war ein fabelhaftes Volk im nördlichen Kleinasien an den Ufern des Schwarzen Meeres, einzig aus Weibern bestehend, die aber keine Frauenarbeit verrichteten, sondern nur Männerwerk trieben und in Scharen zu Kriegen auszogen. Ihre Königin trug als Zeichen der herrscherwürde einen kostbaren Gürtel von Gold mit Edelsteinen, den sie °°m Kriegsgotte zum Geschenk erhalten hatte. Diesen Gürtel wünschte Eurystheus für seine Tochter. Herkules sammelte eine Schar rüstiger Gefährten und stach mutig in die See. Hach manchem Abenteuer kam et in dem fernen Lande an. Aber kaum hatte die kleine Heldenschar das Schiff verlassen, da rückten die kriegslustigen Amazonen zum Streite an. (Ein heftiger Kampf entbrannte, allein Herkules fing alle 9egen ihn abgeschossenen Pfeile mit seinem Schilde, während seine fürchterliche Keule jede Zeindin zerschmetterte, die er gewaltigen Laufes eriagte. (Endlich nahm er die Königin selbst gefangen, gab sie jedoch wieder frei, sobald sie ihm den Gürtel ausgeliefert hatte. 10. Die Rinderherde des dreiköpfigen Niesen. Nun sollte Herkules als zehnte Aufgabe eine Herde prächtiger Rinder von ejner Insel im westlichen Ozean herbeischaffen. Diese Rinder gehörten e|ttcm dreiköpfigen Riesen; sie wurden bewacht von einem gleichfalls Migen Hirten und einem doppelköpfigen Hunde. Um zu der Insel zu klangen, mußte der Held das ganze nördliche Afrika mit seinen heißen, ^asserlosen Sandtoüsten durchwandern, bis er an die Meerenge kam, te den Atlantischen (Dzean mit dem Mittelmeere verbindet. Dort 1

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 224

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 224 — Jahren nach dem Kriege freilich hatten die Franzosen noch genug mit sich selbst zu tun; aber ihr von der Natur so begünstigtes fruchtbares Land erholte sich erstaunlich schnell. Schon 1873 war die anfangs für fast unerschwinglich gehaltene Kriegsentschädigung von fünf Milliarden Franken bezahlt (vergl. Hr. 84, 2), schon 1878 konnte Frankreich eine tdeltausstellung in Paris veranstalten. Sein Geldüberfluß wurde so groß, daß es anderen Staaten wiederholt gewaltige Summen darleihen konnte, so an Rußland nach und nach für Rüstungen gegen Deutschland etwa 20 Milliarden Franken. Huch das französische £jeer und die Flotte Karnen schnell wieder in Ordnung. Mit den Deutschen aber nochmals allein anzubinden, wagten die Franzosen nicht, und Bundesgenossen hatten sie noch nicht. Da begannen sie denn einstweilen die Gründung der neufranzösischen Kolonialmacht, ein um so merkwürdigerer Ehrgeiz, als die Bevölkerung Frankreichs immer mehr abnimmt, es ihm also nicht möglich ist, die neu gewonnenen Gebiete zu besiedeln und richtig auszunutzen. Zunächst (1881) legte Frankreich die Hand auf Tunis, das seiner älteren (1830—57 eroberten) Kolonie Algerien östlich benachbart ist; in einem kurzen Feldzug wurde der Bey zur Unterwerfung genötigt. Der Erfolg machte Lust nach weiterem, von 1882—1885 nahmen die Franzosen, aber unter schweren Kämpfen, den Chinesen Rnnam und Tonkin in Hinterindien ab. 1885—1895 eroberten sie die große schöne Insel Madagaskar und 1893 das Negerreich D a h o m e in Guinea. Die Entdeckungsreisen des Grafen de Brazza (1875—1892) führten zur Gründung von Französisch-Kongo. Die zu diesen Feldzügen in einem oft mörderischen heißen Klima nötigen Truppen stellte die französische Fremdenlegion, gebildet aus abenteuerlustigen Angehörigen aller Länder. Unter diesen leichtsinnigen und törichten Leuten, die für ein Spottgeld Gesundheit und Leben verkauften, befanden sich leider auch viele Deutsche. Über alle diese Eroberungen haben sich die Franzosen mit den (Engländern und Deutschen leicht verständigt. Rls aber (1898) eine französische Truppe vom Senegal her am oberen Nil, infaschoda, erschien, da widersprachen die (Eng* länder, die soeben den Sudan erobert hatten. Die sonst so stolzen Franzosen gaben demütig nach; sie versprachen, die Wasserscheide zwischen Kongo und Nil nicht mehr zu überschreiten, denn sie rechneten für ihren Vergeltungskrieg gegen Deutschland auf Englands Freundschaft. Diese wurde ihnen auch gewährt, schon in dem deutsch-französischen Wettbewerb ummarokko. Mit diesem von jeher unabhängigen.

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 211

1918 - Leipzig : Voigtländer
211 tnjf' n$, 1?Iani>er (1857-64) die großen Binnenseen entdeckten »menbermlentfprmgt. verviktoriaseebefuhrzuersts anler,s,«7n Das Kongogeb et erforschten besonder- der deutsche Leutnant Mß- ®ra^"ebrea3n3a £i°in9ft0ne ** Stanie‘1' bersvan3o[e K0t0nicn- Der Erforschung Afrikas folgte l rori seine Aufteilung unter europäische Möchte. (England dos die «opftolome schon seit 1815 besaß, sicherte sich den grüßten Teil dar- <m nv» v" 5‘5niia mit u3al,öa und einen Teil des Somaliant.es Suöm Süömlurmmade,nl,il,te' im n°rben «Sypten und den »or Kai o Ms tum Knn-.toua" “ ^d Rhode,ia. „Afrika englisch wort Tl ff nr. ~ mar eme 3eitlan9 das englische Cosungs-R;hv ' ^ ” ^ijullung nun der Kongoftaat und Veutsch-Gstafrika ein ~,^Ie^ran3°ien Mt§enzusammenhängenöimnoröwesten ?Cimsät ®t0,f 00n®Uh,ea und zum Kongo reichendes Jmt 9ax ”c Portugiesen gehört im Süd-vl ^ola, im Gsten das £anö von Rotwnrn bis zur Delaooabai bet Ko"n g o ft a 1 t"tftanb **” ®bc^of|eit des Königs von Belgien &efteht„ Deut,dje Uolonien. Der deutsche Kolonialbesitz in Afrika 6iszmlm-r xbjrn: veutsch-ivstafrika, oon der Dstküste Krotn,Jf,i5“n9“nie,afceyei^enb-if‘m^Mlscineinhait.mai b°M enttck!okienen «n ^ -t ^K,e Koionie Undank! Deutschland ittit i. . . ' r)chungsrei[enden Dr.karlpeters, der 1884-85 Crfru Häuptlingen Schutzoerträge abschloß und die ®6erhlh?lt«an ^ ,Cllf(i|aft Kündete, die anfänglich dort die «ts latte- - Ventsch-Südwestafrika erstreckt sich am 9iei«* toa 7"u ->°n der englischen Kapkolonie bis zu dem portu-in,l ‘!. 'n ?n®.° .' ,$S 's* °twas kleiner als Veutsch-Gstafrika, aber durch i"t «"einhalbmal so groß als Deutschland. Die Kolonie ist itn k , " remer Kaufmann Lüde ritz gegründet worden, der 1883 ®ebiet zr •x°n«n8r,a=Pe?Uena eine 5anbclsftation angelegt und das ®uins .„I gekauft hatte. — Kamerun, am Golf oon Und 84.oonben£>amb“9crk«ufleutenh)oermann,3antzen '»ordej Teraorben und dem Deutschen Reich übertragen »der öurck Ln ff J9?' M®iner ais das Deutsche Reich, würde da ethebli* ' 1 meib eme? Ccils ”on Sranjösijch Kongo (tlr. 89 6) ober immpr“ * _-?le 6iem!tc deutsch-afrikanische Kolonie, Togo, noch großer als das Königreich Bayern, ist 1884 oon dem

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 65

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 65 — 28. Ferxes und £conibas, 1. Der Zug des Ferres. Wie Themistokles vorausgesehen hatte, konnte der stolze Darms die Niederlage seines Heeres bei Maräthon nicht verschmerzen. Er dachte an einen neuen Feldzug gegen die Griechen und machte dazu ungeheure Rüstungen vier ganze Jahre lang. Da starb er, und sein Sohn Terxes wurde König der Perser. Der war ein hoffärtiger Mann und hatte im Sinne, nicht allein Griechenland zu unterjochen, sondern über ganz Europa die Herrschaft zu gewinnen, bis daß der Himmel selbst die alleinige Grenze des Perserreiches wäre. Darum brachte er aus allen Völkern, über die er gebot, ein Kriegsheer zusammen, so unermeßlich, wie es nie in der Welt gesehen worden ist. Die Landmacht zählte mehr als anderthalb Millionen Menschen, und der Kriegsschiffe waren zwölshundert. Wie eine Völkerwanderung erschien der Zug; Terxes selbst stand an seiner Spitze. 2. Ferxes überschreitet den Hellespont. Als das Landheer an die schmale Meerenge zwischen Asien und Europa gekommen war, die Hellespont oder Straße der Dardanellen genannt wird, ließ der König zwei Brücken schlagen, um seine Scharen hinüberzuführen. Aber ein Sturm erhob sich und zerstörte die Brücken. Da ergrimmte der Gewaltige. Er ließ den Baumeistern die Köpfe abschlagen und das widerspenstige Meer mit Ruten peitschen. „Diese Strafe," rief er aus, „gibt dir dein Herr, du böses Meer, weil du ihn beleidigt hast. Über deinen Rücken wird er ziehen, du magst wollen oder nicht." Bald waren zwei neue Brücken hergestellt, stärker als die ersten, und das ganze Heer bereitete sich zum Übergange. Es war früh am Morgen, als eben die Sonne am Himmel prächtig emporstieg. Da goß Xerxes aus goldener Schale ein feierliches Trankopfer ins Meer und betete um Sieg für seine Waffen. Dann begann der Marsch über die Brücken; er dauerte sieben Tage und sieben Nächte in einem fort, und wer das mit ansah, achtete des Königs Macht für unwiderstehlich. 3. Leonldas bei Thermopyla (480). So zog das gewaltige Perserheer gegen Griechenland heran und drang von Norden her in das Land ein. Alles schien verloren. Doch die Griechen verzagten nicht. Die meisten Staaten schlossen rasch einen Bund' und stellten sich unter Spartas Führung. Beithermopylä, einem schmalen Durchgänge, der zwischen steilem Felsengebirge und dem Meere ins Herz von Griechenland führt, erwartete der spartanische König Leonidas mit dreihundert Spartanern und einigen tausend Bundesgenossen kühnen Mutes Andrä. Erzählungen aus der Weltgeschichte. I. 5

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 31

1905 - Leipzig : Voigtländer
M. Die Griechen. Griechenland und die Griechen. 1. Die Halbinsel Griechenland (Karle Ii). Die Völker, von denen bisher erzählt worden ist, hallen ihre Wohnsitze teils in Afrika, wie die Ägypter, teils in Asien, wie die Babylonier, die Assyrier, die Phönizier, die Meder und die Perser. Jetzt verlassen wir diese Erdteile und wenden uns nach Europa. Da kommen wir von Asien her zunächst nach der Halbinsel, die sich ganz im Südosten Europas in das Mittelmeer hinausstreckt. Ihr südlicher Teil heißt Griechenland, weil er von dem Volke der Griechen bewohnt wird. Es ist ein kleines schmales Land, worin das Meer liefe Buchten bildet, die viele treffliche Häfen enthalten. In seinem Innern ist es von Gebirgen durchschnitten, so daß es einst in eine Menge abgeschlossener Landschaften zerfiel, die von sehr verschiedener Beschaffenheit waren. Die einen liegen offen gegen das Meer, geeignet für Handel und Seeverkehr; andere sind weidenreiche Gebirgsgegenden, gut für die Viehzucht; andere fruchtbare Talebenen oder sonnige Hügelstrecken, in denen Getreide, Wein und Ölbaum die reichsten Ernten liefern. Denn das Land ist gesegnet durch stets heitern Himmel, milde gesunde Luft und einen meist ergiebigen Boden. Da konnte ein Volk, das den Segen der Natur zu benutzen verstand, in allen Stücken herrlich gedeihen. 2. Die Bildung der Griechen. Kein Volk der Erde war mit reicheren Anlagen und Kräften ausgestattet, als die Griechen. Ihr Körperbau war schön und kräftig und machte sie zu jeglicher Anstrengung geschickt. Ihr Geist war hell und regsam, so daß sie nicht nur alle Vorteile ihres Landes erkannten und zu benutzen lernten, sondern daß sie auch unablässig danach trachteten, ihre Fähigkeiten weiter auszubilden und das Höchste zu leisten, was der Mensch aus sich selber zu erreichen vermag. So wurden sie das gebildetste aller Völker, und die Werke, die ihre Weisen und Dichter, ihre Bildhauer und Baumeister
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TM Hauptwörter (200)200

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